Paroles de vignerons - Vinparleur - Winzer talk

Ein goldener #Champagner… Paul Lebrun in Cramant

Ich kenne diese Cuvée seitdem ich Champagner kenne. Generös, feierlich oder einfach nur gesellig, die „Carte d’Or“ von Paul Lebrun hat mich eigentlich nie enttäuscht. Dieser traditionelle Champagne „brut“ wird einzig aus Chardonnay-Trauben hergestellt und findet sein Gleichgewicht im Allgemeinen zwischen der natürlichen Säure der Trauben und einer weichen, relativ runden „dosage“.

Der erste Eindruck, als ich mit meiner Nase übers Glass schweife, ist erstaunlich „sonnig“ - voller roter Früchte, vor allem Johannisbeeren. Ich glaube, ich könnte das überraschende und typische Parfum dieses Weines mit geschlossenen Augen unter zig Flaschen heraus riechen. Nach kurzer Zeit öffnet sich die Nase der Carte d’Or jedoch und gibt ihren gesamten aromatischen Charakter preis: Zitrone und frisches Gras, sowie, etwas versteckt, ein wenig Haselnuss und Brioche.

Im Mund ist der Wein voll und rund, fast cremig und gefällt vor allem durch die vollkommenen Integration des Schaums in den Wein. Ich mag es nämlich weder, wenn die erquickenden Bläschen kaum spürbar im Wein verschwinden, noch wenn der Schaum so vorherrschend ist, dass er den Wein in die Ecken des Mundes drückt. Wie so oft, wenn es um Wein und Geschmack geht, kommt es vor allem auf die Balance zwischen den verschiedenen Elementen an. Säurebetont aber nicht grün, ein schmackhafter und aufrechter Winzer-Wein, der den Appetit anregt, und daher hervorragend zum Aperitif passt. Aufgrund seiner Vollmundigkeit sollte man sich allerdings den Spaß nicht entgehen lassen, ein Fläschen zum Dessert – Rhabarber Crumble oder Tarte Tatin – öffnen.



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