Ich habe lange gezögert, die Domaine Pierre Cros und ihre Weine vorzustellen. Vielleicht aus Bescheidenheit, vielleicht auch aus Furcht, mich ungeschickt auszudrücken.

So lange, bis ich genug davon hatte den Erklärungen all der Besserwisser zuzuhören, die sagen müssen was gut ist und was nicht, so lange, bis ich zu der Feststellung gelangt bin, dass ich wahrscheinlich doch die geeignete Person bin, um Ihnen von der Domaine Pierre Cros und ihren Weinen zu erzählen


Ich werde Ihnen nichts von Römern, Mönchen und Fürsten erzählen, die vor mir in Badens Weinbau betrieben haben könnten.
Und ich werde auch nicht von diesem „Wahnsinns-Terroir“ reden, denn es existiert ja erst durch die Hand des Menschen

Ich nehme auch nicht für mich in Anspruch, Ihnen zu erklären wie Sie die Weine probieren sollten... oder wozu... oder wann... oder (warum nicht auch) mit wem.
Ich möchte Ihnen nur einige Dinge nahe legen, die meiner Meinung nach in der heutigen Welt des Weines wichtig sind. Ihnen zum Beispiel erklären, dass ich vor allem ein Bauer bin, etwas kantig vielleicht sogar, mit meinen Wissenund auch mit meinen Zweifelnaber sicherlich ein vollständiger Mensch. Ein Mensch der stolz ist auf seine Wurzeln und stolz darauf, das rrrr wie die Menschen von hier zu rrrrrollen.

Auf der Domaine Pierre Cros ist man nicht Winzer von Vater zu Sohn
Mein Großvater Marius und nach ihm mein Vater Henry, besaßen selbstverständlich einige Hektar Weinreben, aber sie waren vor allem die Bäcker von Badens. Zwei Männer, die ihren Beruf liebten und sich jeden Morgen bei Wind und Wetter auf machten, die umliegenden Dörfer mit Brot zu beliefern. Beide haben mir den Respekt des Kunden, ALLER Kunden, beigebracht, sowie die Liebe zur gut gemachten Arbeit.

Auf der Domaine PIERRE CROS hat man die Önologie nicht in der Schule gelernt.
Ich habe auch keine Praktika bei sogenannten Star-Winzern absolviert. Meine Stars, die mir Ende der 70er das Handwerk des Winzers beigebracht haben – Jäten, Pfropfen, Schneiden und Ernten – nannte ich „Mamie“ und „Bon Papa“. Beide wussten wovon sie sprachen, das können Sie mir glauben, doch das Beste, was sie mir mitgegeben haben, ist ihre Bescheidenheit...

Auf der Domaine PIERRE CROS gibt es kein Pferd, um den Boden zu pflügen
Auch keine Kräutertinkturen, um die Reben zu behandeln und keine Zaubermittelchen im Keller. Und selbst wenn ich manches Mal mit dem Kopf über den Wolken schwebe, so rede ich doch nicht oft vom Mond...
Ich stehe mit beiden Füssen auf festem Boden und habe lange bevor es zu einer Mode und einem Verkaufsargument wurde verstanden, dass es reicht, das fabelhafte Erbe der Alten zu beobachten, zu lieben und zu respektieren, und einem großartigen Terroir mit Gefühl und Verstand zu begegnen, um seine Substanz zu erfassen. 
Kein Bedarf an schönen Worten und bunten Medaillen auf den Flaschen – einfach authentisch bleiben. 

Die Domaine PIERRE CROS erstreckt sich über gute 50 Hektar, wovon etwa die Hälfte mit Weinreben bepflanzt ist. Der übrige Teil besteht natürliche aus Garrigue*, aber auch aus Anpflanzungen von Mandelbäumen, Oliven und sogar Trüffeleichen ; Anpflanzungen, die manchmal zur Begegnung mit den Schulkindern von Badens geführt haben, um ihnen die Liebe zu dieser Natur nahe zu legen. Um ihnen zu erklären, dass diese Vielfältigkeit zunächst die Landschaft verschönert, und, je nach Saison, die Komplexität der Düfte und Aromen erhöht, die man anschließend in den Weinen der Domaine wiederfindet.

*Garrigue ist eine typische, offene mediterrane Strauchheidenformation auf flachgründigen Böden (weiter auf Wikipedia)

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