Kann regelmässiger Weinkonsum Hörschäden verhindern, oder zumindest das Risiko des Hörverlusts mindern? Womöglich ja. Zumindest bestätigt dies Michael D. Seidman vom Henry Ford Hospital auf indirekte Weise. Verantwortlich für den positiven Effekt von Wein scheint wieder einmal die in Traubenschalen enthaltene Super-Substanz Resveratrol zu sein.
Nachdem Seidmans Forschungsgruppe Laborratten Resveratrol verabreicht hatte, wurden die «armen Tierchen» über längere Zeit einem lauten Geräuschpegel ausgesetzt. Eine «Null-Gruppe» anderer Ratten musste den gleichen Krach aushalten, jedoch ohne vorher mit Resveratrol «geimpft» worden sein. Das Ergebnis war signifikant, denn die Hörschäden waren sehr viel geringer bei den «Resveratrol-Ratten», als bei den anderen Tieren. Der positive Einfluss von Resveratrol auf unseren Organismus ist Medizinern und Wissenschaftlern schon länger bekannt, da es unter Anderem unser Herz- und Kreislaufsystem schützt, einige Krebsarten hemmt und das Alzheimer-Risiko verringert.
«Resveratrol ist eine chemisch sehr starke Substanz, die uns offenbar vor altersbedingten Entzündungen und eine dadurch verursachte Verringerung der Hörkapazität schützt,» sagt Michael Seidman.
Seine Studie bestätigt übrigens die vor einigen Jahren erhaltenen Ergebnisse von Dr. J. Schachts Forschungsteam der Universität Michigan. Sie hatten eine schützende Wirkung von Resveratrol auf die feinen Härchen im Innen-Ohr entdeckt.