Manchmal braucht es Zeit, um die Dinge sehr gut zu machen. Wer Wein, Literatur und Musik liebt, wird mir nicht widersprechen...
Ich erinnere mich noch gut an Jean Vignier, der immer am gleichen Platz im Büro und Verkostungsraum des Champagnerhaus Paul Lebrun saß, mit Kunden und Freunden plauderte, die manchmal über mehrere Generationen hinweg dem Weingut treu waren. Ein Büro, das übrigens nicht mehr existiert, weil die Kellerei in den letzten Jahren grundlegend umgestaltet und modernisiert wurde. Jetzt ist der Keller größer, modern und hell. Edelstahltanks von 1500 bis 15000 Liter enthalten die neuesten Weine sowie die prestigeträchtigen Reserveweine, die zusammen mit dem Boden und dem Klima den Stil des Paul Lebrun Champagners prägen.
Hier schufen Tochter Nathalie und Sohn Jean jr. die „Cuvée Jean“ zur Erinnerung an ihren Vater, der in diesem Jahr 80 Jahre alt geworden wäre. Abgefüllt in nur 2000 Flaschen, vereint dieser Champagner vier große Jahrgänge: 2004, 2008, 2011 und 2012.
Es ist natürlich ein „Blanc de blancs“, weil das Haus nur Chardonnay anbaut. Der Wein verführt sofort durch seine goldene Farbe und die langsamen, glitzernden Bläschen, die im Glas aufsteigen. Sie werden eine Weile bei der reichen und aromatischen Nase von getrockneten Früchten, Mirabellen, Pflaumen und Brioche verweilen, bevor Sie den ersten Schluck wagen. Neben der Rundheit und der typischen, geradlinigen Säure der „Côte des Blancs“, werden Sie auf intensive Düfte von Zitrusfrüchten stoßen: Kumquat, Kombava, Zitronenschale... begleitet von Mirabellen, einem gebutterten Brioche und Physalis-Duft, so typisch für gereiften Blanc de blancs Champagner. Der Wein zeigt Relief und Würze mit einer faszinierenden Mischung aus Johannisbeersäure, Zitronenschalenbitterkeit und Granatapfelsüßigkeit.
Sie sollten ihn mit Mandelkrokant oder einem typisch französischen, cremigen Paris-Brest genießen...