- Vinparleurs @ Millésime Bio 2015 Montpellier
CHÂTEAU DU CÈDRE
Auf Château du Cèdre wurde schon lang auf biologischen Anbau umgestellt, es kommen keine chemischen Mittel zum Einsatz, die Arbeit im Keller ist von schonender Feinfühligkeit gekennzeichnet.
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Nach dem Öffnen, präsentiert sich der Wein mit einer leicht geräucherten Nase. Kurz darauf folgen Schokolade, Gewürze, um das Bouquet zu vervollständigen. Aufrichtig und forsch, weich auf der Zunge, mit salziger Frische und schönen jungen und knusprigen Tanninen. Eine Flasche Cahors, die hervorragend zu jeder freudigen Tischgesellschaft passt, die nach einem charaktervollen, angenehmen und eleganten Rotwein dürstet.
Genießen Sie ihn ab jetzt, bis 2021.
November und Dezember sind MALO-Monate. Nein, keinerlei Beziehung zum französischen Badeort Saint Malo. Die MALO von der ich rede findet im Keller statt, im Tank oder im Fass. Ich rede vom biologischen Säureabbau, genauer gesagt der malolaktischen Gärung, in Frankreich auch FML (fermentation malo-lactique) oder eben kurz MALO genannt.
Im Idealfall beginnt die MALO nach der alkoholischen Gärung. Während die alkoholische Gärung von Hefen durchgeführt wird, die sich von Zucker ernähren und dabei Alkohol und ein ganzes Bündel von Aromen produzieren, wird die MALO von Bakterien (genauer: Milchsäurebakterien) durchgeführt. Wie die Hefen, sind auch Milchsäurebakterien natürlicher Bestandteil der Weinwelt (will heißen, im Weinberg und im Keller vorhanden...) Die MALO kann daher von ganz alleine beginnen, ohne dass man eingreifen muss. Natürlich kann man sie auch auslösen, indem man dem Wein Milchsäurebakterien hinzufügt. Letztere ernähren sich vorzugsweise von Apfelsäure. Die im Wein vorhandene Äpfelsäure, eine starke Säure, stammt aus den Trauben. Durch den Heißhunger der Bakterien verschwindet die Äpfelsäure in Wein und wird durch ihren Stoffwechsel in wesentlich mildere Milchsäure und einige Aromastoffe umgewandelt. Nach einer MALO, schmecken Weine deshalb weicher und weniger spitz und haben manchmal an aromatischer Komplexität gewonnen.
Bei Rotwein achtet man darauf, dass die MALO immer stattfindet. Bei Weiß- und Roséwein ist die Entscheidung nicht immer einfach. Um das geschmackliche Gleichgewicht im Wein zu erhalten, kann es manchmal von Vorteil sein, die stärkere Äpfelsäure zu bewahren. In diesen Fällen, verhindert man die MALO mit Sulfiten (welche die Bakterien töten), durch eine Steril-Filtration, oder durch niedrige Temperaturen... Wichtig ist dabei, dass die MALO nicht später bei Ihnen zuhause in der Flasche stattfindet. Denn ein Wein der „seine MALO macht“ (il fait sa MALO) schmeckt nicht sehr gut...
Nathalie in der Champagne lässt in (manchen) ihrer Weine die MALO auch stattfinden. Denn auch wenn das Gleichgewicht ihrer Weine auf einer geradlinigen und mineralischen Säure basiert, kann die MALO den Geschmack auf angenehme Art und Weise abrunden und vervollständigen. Und vergessen wir nicht die erhöhte aromatische Komplexität.
„Aber oft entscheiden die Weine selber, ob sie eine MALO durchführen oder nicht“, sagt Natalie. "Wein ist ein Naturprodukt und es kommt daher nicht immer auf unser Tun und Lassen an, wie der Wein sich entwickelt. Jahrgang, Reife, Tanks, Fässer... viele Faktoren spielen dabei eine Rolle.“
Je nach Cuvée, bevorzugt Pascal Verhaeghe die MALO seiner dunklen Cahors-Weine in mehr oder weniger großen Eichenholzfässern und Tanks durchzuführen.
"Das hat mehrere Vorteile: Die Weine sind runder und weicher und der Holzcharakter scheint auf geschmacklicher und aromatischer Ebene besser mit dem Wein zu verschmelzen.“
Die besten Sammlerweine des Jahres 2014
Etwas mehr als 17.000 Weine wurden in diesem Jahr von unserer Redaktion verkostet und geprüft, und nur 6 Prozent schafften es in unsere Cellar Selection: Eine Auszeichnung für hochwertige Weine, die ein großes Potenzial aufzeigen, sich über viele Jahre zu entwickeln und zu verbessern. Aus dieser Auswahl bereits reduzierten Anzahl von Weinen haben wir unsere Top 100 Cellar Selections 2014 zusammengestellt, alle „Must-Haves“ des Jahres, alle Weine, die einen Platz in Ihrem Keller verdienen.
Château du Cèdre 2010 Le Cèdre Cahors (Position 49)
Dies ist ein großer Jahrgang des Le Cèdre. Mit dunklen Tanninen und beeindruckender Struktur, kraftvoll und fruchtig, aber nie überwältigend. Konzentrierte schwarze Frucht, Sauerkirschen und dunkle Schokolade vereinen sich mit mineralischer, saftiger Säure. Ein Wein, der viele Jahre reifen kann, lassen Sie ihm Zeit bis 2018.
Ich gebe zu, es ist noch ein wenig früh, um über den Jahrgang 2014 zu berichten, aber wenn man derzeit durch die Keller stöbert und an dem einen oder anderen Tank probiert, kann man sich schon ein ungefähres Bild machen. Ein beruhigendes Bild, denn trotz des launischen Wetters in manchen Weinregionen Frankreichs, haben unser Freunde, die Hefen, sämtliche geernteten Trauben in den letzten Wochen zu Wein verarbeitet. Und zu gutem Wein!
Im Languedoc schien der Wettergott zu Anfang des Herbstes besonders schlecht gelaunt zu sein. Zum Glück bekamen bei Pierre Cros im Minervois nur einige Carignan-Trauben die erste Regenwelle zu spüren, während die übrigen Trauben schon gemütlich im Keller vor sich hin gärten. Carignan ist eine äußerst robuste Rebe und die alten, oft hundertjährigen Weinberge von Pierre Cros lassen sich vom kapriziösen mediterranen Wetter nicht besonders beeindrucken. Ich kann Ihnen auch schon ein paar von Pierres 2014-Geheimnissen verraten: Es liegen einige AUSSERGEWÖHNLICHE Syrah-Weine in Pierres Keller, und die Trauben, der im Frühjahr 2012 gepflanzten alten Rebsorten (Aramon, Picpoul noir, Ribeyrenc...) wurden zum ersten Mal zu Wein verarbeitet...
Gleiche Region, gleiches Wetter für die Domaine de l’Arjolle. Es gab viel Arbeit um die vielversprechende Ernte einzubringen, bevor das Wetter anfing zu toben. Das Erntegut wurde sorgfältig überprüft und eventuell beschädigte Trauben aussortiert, die Gärungen verliefen glatt und ohne Zwischenfälle, und das Ganze ergab eine weniger ergiebige Ernte als in vergangenen Jahren. Das Ergebnis im Glas schmeckt aber schon gut. Sehr gut sogar.
Es war ein schwieriger Jahrgang in der Champagne. Während der gesamten Saison war äußerste Wachsamkeit geboten, um Blüten, Trauben und Blätter gegen Mehltau zu schützen, der sich den regelmäßigen Regen im Juli zu Nutze machen wollte. Das gesamte Team von Champagne Paul Lebrun scheint gute Arbeit geleistet zu haben, denn die Weinberge befanden sich in ausgesprochen gutem Zustand, als ich sie Mitte September, einige Tage vor Erntebeginn besuchte. Man konnte also ruhig bis zur optimalen Traubenreife abwarten, und am 15. September mit dem Pflücken im Sézannais und auf der Côtes des Blancs beginnen (6 Tage nach offiziellem Erntebeginn in der Region). Im hochwertigen Terroir des Clos l’Abbé begann die Ernte der vollreifen Chardonnay-Trauben erst am 20. September.
Dem Malbec in Cahors geht’s gut! Nach einer ziemlich kleinen Ernte 2013, sind die Erträge in diesem Jahr wieder auf ein normales Niveau angestiegen. Und die Qualität scheint über dem Durchschnitt zu liegen. Pascal Verhaeghe sagte mir, dass im Keller des Château du Cèdre in diesem Jahr zum ersten Mal mehrere Tanks ohne jeglichen Zusatz von Schwefel vergoren wurden! Eine Positive Entwicklung, die man im Auge behalten sollte...
Ist Gigondas in diesem Jahr der König des Rhône-Tals? Einige frühreife Weinberge wurden schon Anfang September geerntet, und dann begann das Warten. Denn die Drohungen des Wetters machten sich nicht wahr, und das Relief der Dentelles de Montmirail bekam nur einige kleine Schauer während der Reifezeit der Trauben ab. Und das Warten hat sich gelohnt, denn im Keller lagern einige Gigondas-Weine, die sich sehen lassen können: Kraftvoll, elegant und komplex! Laut Yves Gras ein Jahrgang, der sich an der Qualität der Jahrgänge 2012 und 2013 ohne weiteres messen kann.
Dieser 100%ige Malbec ist sich seiner Verführungskraft voll bewusst und spielt seine Trümpfe mit einer gewissen Nonchalance offen aus: eine explosive Nase, dichter und cremiger Geschmack, ein (sehr) langes Finale, frisch, mineralisch.
Betörende Himbeeraromen, aber ebenso Veilchen, Marzipan und geröstete Hazelnüsse beanspruchen rasch die gesamte Aufmerksamkeit unserer Riechzellen, während die Geschmacksknospen, hin und her gerissen zwischen der erstaunlichen Weichheit und der imposanten Tanninstruktur des Weines, Purzelbäume schlagen. Ein Wein der Leidenschaften entfesselt, Zuneigung erwartet und aufmerksames Kochen verdient (ein gebackenes Zanderfilet mit Speck und Kapern in der Jugend, ein sanft gegarter Rehrücken mit Sauerkirschen nach einigen Jahren Reifung im Keller...).
Alle grossen AOP Frankreichs, die etwas auf sich halten, haben auch als Premier Cru und Grand Cru klassifizierte Terroirs. In Cahors gibt es diese nicht. Wo liegt das Problem? Ist Cahors eine Appellation, die nichts auf sich hält, oder gibt es keine grossen Terroirs in Cahors? Wir haben Pasqual Verhaeghe, dem Besitzer des Weingutes Château du Cèdre in Cahors, diese Fragen gestellt.
Interview mit deutschem Untertitel und gleichzeitiger Übersetzung in (französicher) Gebärdensprache für nichthörende Weinliebhaber. Das Projekt „Parler vin avec les mains“ („Mit Händen über Wein sprechen" ) wurde 2012 von vin Vinparleur gegründet, um auf Gebärdensprache angewiesenen Personen Zugang zur Welt des Weines zu verschaffen.
Hier ist sie: Die Zeder von Château du Cèdre..!
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