Eine große, portugiesische Rebsorte, welche zum traditionellen Bestand des Duoro und Portos gehört, und von der es nur eine einzige Parzelle in Frankreich gibt. Eine echte Seltenheit. Der Rebgarten liegt im Minervois, gepflanzt 2001 von Pierre Cros, ein knapper Hektar auf steinigen und trockenen Böden unweit von Carcassonne.
Von Anfang an hat der Touriga sich sehr wohl gefühlt unter der warmen Sonne des „Midi“. Nachdem die Trauben in den ersten Jahren dem Boden zurückgegeben wurden, um den jungen Reben Kraft zu geben ,und ihnen das Leben im kargen Terroir zu erleichtern, haben sie ab dem sechsten Jahr einen dunklen und intensiven Saft gegeben. Von Anfang an offenbarte der Wein den starken Charakter der Rebsorte, wie auch im jüngsten Jahrgang 2015, den ich vor kurzem verkostet habe. Saftige rote und schwarze Früchte, Holunder, Kirschen, sowie eine natürliche Holznote, Lakritz und Rauch. Am Gaumen zeigt sich der Wein überraschend weich und rund, von cremiger Struktur aber mit pfeffrigem Geschmack, frischer Säure und würziger Schokolade.
Ein Wein, der mich staunen lässt, in jedem Jahrgang aufs Neue. Außer seiner Originalität, zeichnet ihn noch aus, dass er ein ausgezeichneter Tischbegleiter ist, sowie ein sicheres Exemplar für acht bis zehn Kellerjahre. Der Jahrgang 2014 wurde übrigens ausschließlich in Magnum-Flaschen abgefüllt, während der 2015er sich für eine schmale, elegante Flasche im Elsässer Stil entschieden hat.
PFLANZLICHE BEILAGE: Gerne geröstetes Gemüse, Vollkorn-Penne mit in Honig karamellisierten Karotten, Pastinake und Schalotten mit Zimt gewürzt, aber gerne auch einen in Asche gewälzten, reifen Ziegenkäse.
FLEISCHLICHE BEILAGE ODER FISCHIGES: In Parmaschinken gewickeltes Kalbsschnitzel mit Salbei, geräucherte Wachteln auf Saubohnen-Püree und Bratkartoffeln, auf der Haut gebratenes Lachsfilet mit mildem Chili.