In der Champagne darf ein Wein als « Extra Brut » bezeichnet werden, wenn ihm beim „Dosieren“ nach dem Dégorgieren oder „Abschlämmen“ des Weines nicht mehr als 6 g/L Zucker hinzugesetzt wurden. Diesem zu 100% aus Chardonnay hergestellten Champagner, dessen Trauben auf den Kreideböden der Côte des Blancs bei Epernay und auf den Flusskieselböden des weiter südlich gelegenen Sézanne wachsen, wurden nur 4 g/L Zucker hinzugefügt. Eine vergleichsweise niedrige Dosis, wenn man bedenkt, dass es sich bei der überwiegenden Mehrheit des von uns getrunkenen Champagners um „Brut“ Weine handelt, denen man bis zu 15 g/L Zucker hinzusetzt.
- Champagne Paul Lebrun Extra Brut
Für mich persönlich bleibt dieser Wein nicht gerne alleine, sondern verlangt nach kulinarischer Begleitung. Die Nase ist zunächst eher zurückhaltend, zitronig und blumig, bevor sich reifere Pfirsich- und Butter-Aromen zeigen. Am Gaumen findet man zunächst die herbe Zitronenschale wieder, ebenso den reifen Pfirsich, unterstützt von knackiger Säure und feiner, dichter Kohlensäure. Es sind vor allem die Linearität und die feine, dichte Kohlensäure, die nach Begleitung verlangen. Quasi spontan kommt der Gedanke an frische Austern auf, deren salzige Frische hervorragend mit den Zitronen-Aromen des Weines harmonisieren werden. Man sollte ihn natürlich gut gekühlt servieren, wobei ich eine Temperatur zwischen 10°C und 12°C für diesen Wein bevorzuge, vor allem, um seine etwas versteckte Vinosität zu unterstreichen.