Asiatische Küche erfreut sich seit Jahren steigender Beliebtheit in Europa. Thai, japanisch oder koreanisch, die verschiedenen Gerichte verführen uns mit ihren Gewürzen, ihrer Exotik und ihrer Präzision in der Zubereitung. Oftmals auch mit ihrer Schlichtheit und Aufrichtigkeit. Persönlich nehme ich jede Gelegenheit war, um in dieses Universum fremder Aromen und Texturen einzutauchen. Unter der Bedingung, eine gewisse Authentizität und Qualität im Teller vorzufinden.
Wenn Sie sich auch gerne der exotischen Kulinarik hingeben, empfehle ich Ihnen das Berliner Restaurant WAWA, kleines, bescheidenes aber sehr authentisches koreanisches Restaurant in Schöneberg. Knabbern Sie ein wenig Edamame (gedämpfte Sojabohnen) und Tofu-Kimchi (fermentierter Kohl mit Chili), während Sie auf Ihre Mandus (koreanische Ravioli), ihren Bul Gogi (mariniertes Fleisch, das man mit Hilfe von Salatblättern und Reis mit den Händen isst) oder Bibim Bap (im Steintopf gegarter Reis, Gemüse, Kimchi und wahlweise Fleisch) warten... Alles ist äußerst schmackhaft und kräftig im Geschmack. Ich empfehle Ihnen allerdings auch eine Flasche Mineralwasser bereit zu halten, denn die koreanische Küche ist teilweise stark von Chili geprägt. Aber gerade da wird’s interessant. Denn neben seiner Kraft und seinem Feuer, ist guter Chili vor allem eine reichhaltige Quelle von Aromen. Ein wahrhaftiger Geschmacksverstärker, der den anderen Gewürzen Stärke verleiht, und die Aromen der Speisen zu einem langen Abgang trägt. Eine wahre Gaumenfreude, begleitet von einem freundlichen und fröhlichen Service.
Einige Worte noch zur Getränkekarte. Die Auswahl der Weine ist eher gering, was allerdings nicht sehr störend ist. An manchen Tagen scheint zudem die Verwechslungsgefahr zwischen Weisswein, Eiswein und Reiswein auch zu gross. Ich empfehle Ihnen allerdings sowieso sich eher an Bier (ein treuer Verbündeter beim Verzehren von Chili) oder an Tee (ein erstaunlicher Tischbegleiter) zu halten. Interessant sind auch die verschiedenen aus Reis hergestellten koreanischen Getränke, deren Aromen aus einer anderen Welt zu stammen scheinen, die aber sehr gut zu den verschiedenen Speisen passen: Warm servierter Sake, milchig-trüber aber samtweicher Makgeolli, mehr oder weniger starker Soju...
Ein kurzer Ausflug in koreanische Küchen, der auf jeden Fall eine Reise wert ist. Guten Appetit! Doyo wihayeo ! 도요 위하여