Das „gastronomische Mahl der Franzosen“wurde 2010 als immaterielles Weltkulturerbe von der UNESCO anerkannt.
Nach der offiziellen Definition der Unesco handelt es sich beim gastronomischen Mahl der Franzosen um eine gesellschaftliche Tradition, um besondere Momente im Leben der Menschen zu feiern: Geburt, Hochzeit, Geburtstag, Erfolge, Feiertage, Familienfeste...
Es handelt sich um ein festliches Mahl, bei dem die Teilnehmer die Kunst des „Guten Essens“ und „Guten Trinkens“ praktizieren.
Das typisch französische Essen folgt einem relativ festgelegten Schema: Zum Auftakt gibt es einen Aperitif und zum Abschluss einen Digestif, einen Verdauungsschnaps. Zwischen diesen beiden Fixpunkten liegen natürlich mehrere Speisen, und zwar mindestens vier: Zuerst ein Vorgericht, dann Fisch und/oder Fleisch mit verschiedenen Gemüsen, Käse und zum Abschluss eine Nachspeise.
Wichtig ist dabei allerdings nicht nur das Essen, sondern auch der soziale Aspekt des „Zusammenseins“, die Freude am Geschmack und das ausgeglichene Verhältnis zwischen Mensch, Nahrung und Natur. Zu einem erfolgreichen gastronomischen Mahl braucht man mehrere Zutaten: Sorgfältig ausgewählte Rezepte, Weine, die besonders mit dem Geschmack des Essens harmonieren, eine gepflegte Tischdekoration, sowie bedachtsames und geübtes Verkosten der Speisen und Getränke (der offizielle Text der UNESCO unterlegt hier die Wichtigkeit des Schmeckens UND Riechens von Speis und Trank).
Einige Personen, sogenannte Gastronomen, bekannt für ihre besonderen Kenntnisse dieser Tradition, kümmern sich darum diese Kultur lebendig und aufrecht zu erhalten, und sie an die jüngere Generation weiter zu geben. Das gastronomische Mahl der Franzosen hält den Familien- und Freundeskreis zusammen und verstärkt den sozialen Kontakt...