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Früher gab’s mehr #Wein: Kork

Permalink, von A.

Lieber B.,

vor nicht allzu langer Zeit war ich zum Urlaub im Land der Korken – in Portugal. Mir ist zunächst gar nicht aufgefallen, wie verbunden das Land mit dem Stoff ist, aber als ich zahlreiche Kork-Postkarten im Zeitungsladen sah, fiel es mir wieder ein: ach ja – hier wird ja Kork gewonnen.

Früher gab's mehr Kork...

Ich habe mich natürlich auch gefragt, was Kork eigentlich ist? Nun, es ist eine Zellschicht zwischen Epidermis und Rinde. Für Korkherstellung eignet sich die mitteleuropäische Korkeiche ganz beonders gut, sagt das Lexikon. Die Eiche muss mindestens 25 Jahre alt sein und liefert dann bis zum Ende ihres Lebens bis zu 200kg Kork.

Seit dem 18. Jahrhundert dient Kork übrigens als Flaschenverschluss. Damit hat die Verwendung von Kork im Weingewerbe ja eine einigermaßen lange Tradition. Und diese setzte sich in meiner Kindheit nicht zuletzt im Hausgebrauch fort.

Zumindest erinnere ich mich an einige Bekannte, die in den 80er Jahren die Korken aus den vielen ausgetrunkenen Weinflaschen sammelten, um daraus entweder eine Pinnwand oder den Bodenbelag für den Partykeller zu gestalten. Das ist nun lange her und der letzte Schrei sind heutzutage Korkeinlagen für gesunde Füße. Wenn ich es mir genau überlege, ist es wahrscheinlich dieselbe Generation, die solche Schuheinlagen trägt, die auch schon die schönen Pinnwände gebastelt hat.

Allerdings hat man beim Korksammeln derzeit schlechte Karten. Denn zumindest in meinem Weinladen setzen sich immer mehr die Drehverschlüsse auf den Weinflaschen durch. Bisher hatte ich persönlich gar nicht so viel dagegen. So kann der Wein, wenigstens nicht – genau - korken. Außerdem ist es auch nicht so mühsam, den Korken aus der Flasche zu bekommen. Das spart Energie und macht sich ab der zweiten Flasche besonders bemerkbar. Andererseits hat ja genau das auch Charme und gar nicht selten habe ich die Eleganz beim Öffnen einer Weinflasche bewundert, ganz zu schweigen von dem leisen: „Plopp“!

Nicht zu unterschätzen in diesem Zusammenhang ist, die Sprache „lass die Korken knallen“ klingt allemal besser als „lass uns drehen“.

Dem Geschmack tut das ja so oder so keinen Abbruch, aber seit ich in Portugal war, achte ich wieder mehr auf den Verschluss meiner Weinfalsche.



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