In der Flasche präsentieren sich die Trauben des wohl einzigen mit aus dem italienischen Piemonte stammenden Nebbiolo-Reben bepflanzten Weinberg des Minervois als einfacher Vin de France, «Wein aus Frankreich». Im Glas jedoch, scheint der Wein alles andere als einfach.
Ich liebe diese Nase: In Alkohol eingelegte Schattenmorellen (ohne Alkohol), altes Holz, wie man es in einem Antiquariat riechen kann, einige exotische Gewürze... Die vom Eichenfass stammenden Aromen ordnen sich auf elegante Weise dem Wein unter, ähnlich wie in altem Armagnac, ein wenig Rauch, etwas frischer Torf, und das Ganze mit ungeahnter Leichtigkeit vorgetragen. Ach ja, fast hätte ich die Blumen vergessen... Die Nase macht den Mund wässrig, und man möchte ihn trinken, diesen Nebbiolo mit all seinen Früchten, seinem edlen und rauchigen Holz und seinem Blumenstrauss...
Im Mund spürt man einige Tannine, subtil und geschmeidig, vor allem aber ein angenehmes Gleichgewicht zwischen Weichheit und Frische.
Da ich ältere Jahrgänge kenne, weiss ich, dass dieser Wein gerne einige Jahre in der Flasche reift. Also, ein wenig Geduld bitte...