IVV : Das Château du Cèdre hat eine Bio-Zertifizierung beantragt, das ist neu…
Pascal Verhaeghe : Das ist das Ergebnis unseres Umdenkens, das in den frühen Neunzigerjahren begonnen hat. Ab 1992 benutzen wir keine Herbizide mehr und haben es in den darauffolgenden Jahren geschafft, auch alle übrigen chemischen Spritzmittel aus unseren Rebgärten zu verbannen. Die erstaunliche Steigerung unserer Traubenqualität hat uns schließlich dazu ermutigt, die Bio-Zertifizierung zu beantragen. Der Verzicht auf chemische Mittel war unglaublich nützlich.
Irgendwelche Veränderungen im Keller ?
Ja. Seit 2004 hat sich Vieles verändert. Wir bearbeiten den Tresterkuchen weniger häufig, stoßen ihn nur 3 bis 4 mal unter und halten die Gärtemperaturen unterhalb von 28° Celsius.
Und die Reifung der Weine ?
Wir arbeiten mit verschieden Fass-Typen und haben die Reifezeit erheblich verlängert. Unser Barrique-Park besteht heute etwa aus 40% 500 Liter Fässern, 40% 225 Liter Fässern und 20% Holztanks. Das hört sich etwas kompliziert an, aber bei gutem Management macht es die Weine merkbar besser.
In wiefern ?
Das typische Geschmacksprofil der Weine wird mehr respektiert. Dank der verlängerten Reifezeit haben sie an Komplexität und Länge gewonnen, zeigen mehr Frische und feineres Tannin. Die Weine sind „trinkbarer“ geworden und bringen viel mehr Spaß beim Verkosten.
Wie lange sind die Reifezeiten der Weine ?
Mindestens 20 Monate für den „Château“-Wein und bis zu 30 Monate für den GC. Das ist lange, aber es lohnt sich, denn das Gleichgewicht und die Eleganz, die wir suchen, findet sich letztlich in der Flasche wieder.
Danke Pascal !
Dank an Marc
Vanhellemont, der uns
erlaubt hat,
seinen Artikel auf unserer Webseite zu veröffentlichen. Marc
Vanhellemont ist ein belgischer Journalist, der
für diverse
Weinmagazine in
Belgien und Frankreich arbeitet.
Sie können Ihn auf In Vino Veritas und auf dem Blog Les 5 du Vin lesen.